Gedicht-Interpretation
10DE
Bei einer Gedichtinterpretation ist es, wie bei jeder Literatur-Interpretation, wichtig, zu erklären, mithilfe von erläuterten Textbelegen nachzuweisen, wie man als Leser darauf kommt, dass der Text eine bestimmte Wirkung hat.
Aufbau des Interpretationsaufsatzes:
Kurze Einleitung:
Titel, Autor, Datum, erster Eindruck, Vermutung über das Thema (das allgemein-menschliche Problem oder Phänomen)
Hauptteil / Analyse:
Formales: Strophen, Verse, Reime, Rhythmus / Versmaß, Kadenzen
Inhalt: kurze Zusammenfassung der lyrischen Situation je Strophe oder insgesamt (wer, wo, was, wann, warum)
Der interpretierende Teil, die Wirkung von Inhalt und Sprache:
- die Atmosphäre / Stimmung, der Tonfall
- die Charakterisierung der Figuren: das lyrische Ich etc.
- die Thematik (das allgemein-menschliche Problem oder Phänomen)
Vorgehensweise / Formulierungsvorschläge:
1. Eine Aussage machen:
- "In der ersten Strophe herrscht eine ... Atmosphäre."
- "Das lyrische Ich ist höchstwahrscheinlich eine ... Person."
- "Das Gedicht thematisiert offensichtlich das allgemein-menschliche Phänomen der/des ...."
2. Wie kommt man darauf? Textbelege und Erläuterungen anführen. Die ausführlichen Erläuterungen sind sehr wichtig, sodass der Leser, also ich, der Lehrer, deine Gedankengänge versteht:
Hierzu trägt das Wortfeld "..." bei, mit den Worten ... (Z.1), ... (Z.2), ...(Z.3).
Dieses Wortfeld weist darauf hin / erzeugt ...
In der ersten Strophe ist zu lesen, dass das lyrische Ich zu Füßen der Angebeteten kniet.
Dies erzeugt eine Atmosphäre der/des ...
Dies charakterisiert den Sprecher im Gedicht als einen Menschen, der...
Dies verweist auf das allgemein menschliche Phänomen, welches das Gedicht thematisiert, nämlich..."
Dies erkennt man, wenn man sich die Konnotationen bestimmter Wörter anschaut. Zum Beispiel verbindet man mit dem Wort ... Wörter wie "..." und "...".
Auch bestimmte Gefühle konnotiert man mit dem Wort "...", nämlich positive, liebevolle, aufbauende, familiäre, ... / nämlich negative, lieblose, zerstörerische, einsame.
"Außerdem... ", "Dabei ... ", "Nicht nur dies, sondern auch", ...
Schlussteil / Wertung:
Hier wird die in der Einleitung angedeutete Vermutung über das Thema bestätigt oder korrigiert.
Der Text wird in größere Zusammenhänge eingeordnet.
Zum Beispiel schreibt man hier über die Aktualität des Themas, man kommentiert das Menschenbild / das Empfinden des lyrischen Ichs, nicht(!!!) des Lyrischen-Ichs. Wichtig ist hier die Vielfalt der Argumente, der Überzeugungskraft und die Tiefgründigkeit.
"Die Thematik der/des ... ist hochaktuell. In der heutigen Zeit ..."
"Ich finde, der Dichter / die Dichterin / das lyrische Ich empfindet die Welt ..."
"Ich finde, der Dichter / die Dichterin hat ein ziemlich ...es Bild vom Menschen der heutigen Zeit."
"Ich denke, der Dichter / die Dichterin entwirft hier ein realistisches / wünschenswertes / zu optimistisches / pessimistisches Bild vom Menschen."
Es folgt eine mehr oder weniger ausführliche Erläuterung der wertenden These. (Unter verschiedenen Aspekten, mit mehreren Beispielen, Erläuterungen)