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Antikriegsroman

9DE
Aufgabe: Weist inhaltlich und sprachlich nach, dass der Textauszug aus einem Antikriegsroman stammt.



Aufbau und Redewendungen:

  • Inhaltlicher Nachweis

"Der Textauszug stammt ohne Frage aus einem Antikriegsroman. Dies kann man allein am Inhalt / am erzählten Geschehen ablesen."

Es erfolgt eine Argumentation in Form einer speziellen Inhaltsangabe [im Präsens], die sich nur auf die Geschehnisse konzentriert, die ein kritisches Bild von Krieg entwerfen. Die einzelnen Ereignisse, Umstände, Vorkommnisse, das Verhalten von Figuren usw. sind unbedingt als kriegskritisch zu bewerten und zu erläutern. Da hier, um im Detail zu überzeugen, Textbelege nötig sind, muss man Textverweise und Textstellen für evtl. Zitiertes angeben, z.B.:

"Die Soldaten verbringen zwei Nächte in einem Unterstand an der Front, der pausenlos unter Artilleriebeschuss liegt. (Z. 1 f.) Die endlosen Erschütterungen des bunkerartigen Schutzraumes und der ohrenbetäubende Lärm lässt vor allem jüngere Soldaten den Verstand verlieren. Einer von ihnen kann dem Stress nicht standhalten und läuft hinaus. (Z. 4) Paul Bäumer steht vor der Entscheidung, ihm ins Bein zu schießen und somit sein Leben zu retten (vgl. Z. 5 ff.), aber im Kriegsgeschehen wird schneller  entschieden, als es ein einzelner Mensch kann: Der junge Soldat wird sofort von einer Granate in viele Stücke zerfetzt. (vgl. Z. 7 ff.) Dieser junge Mensch wird kein für uns heute vorstellbares, normales Begräbnis erhalten, bei dem sich seine Angehörigen von ihm verabschieden können. ..."



  • Sprachlicher Nachweis

Es erfolgt eine Argumentation mit Hilfe von konkreten  und erläuterten Textstellen, dass sich der Autor nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich gegen Kriege im Allgemeinen ausspricht.
Auffällig können hier
  • einzelne Wörter mit spezifischen Konnotationen sein,
  • Wortfelder,
  • Wortwiederholungen,
  • Stilfiguren (rhetorische Figuren, z.B. Metaphern),
  • grammatische Auffälligkeiten (z.B. verkürzte Sätze, die Verbzeitform des Präsens, Ausrufesätze, Grammatikfehler)

Diese sprachlichen Auffälligkeiten kann man sehr gut in Beziehung setzen zu:

  • der Schaffung einer bestimmten (unangenehmen, negativen, Angst einflößenden, deprimierenden usw.) Atmosphäre / Stimmung
  • der Erschaffung / Definition / Beschreibung  von eigenartigen (teilweise unsympathischen, maschinenhaften, tierischen, verlorenen, usw.) Charakteren und Soldaten allgemein
  • der Thematik (d.h. zu dem allgemein menschlichen sozialen Problem oder dem allgemein menschlichen Phänomen) im Textauszug, z.B. "Krieg und Verlust", "Scheinbarkeit von Heldentum", "Krieg und tierisches Verhalten" , "Krieg und Menschlichkeit" usw.

"Auffällig ist definitiv das Wortfeld negativ konnotierter Wörter, zu dem z.B. "röcheln" (Z.8), "abkratzen" (Z, 22) und "Kriegsmüdigkeit" (Z. 23) gehören.  Es verweist zum Einen auf die Abneigung des Hauptcharakters gegenüber dem Kriegsalltag, den er täglich miterlebt, zum Anderen zeigt es die Thematik des ständig anwesenden Todes in Zeiten des Krieges."

"Auch fällt das Wortfeld mit dem Oberbegriff "Krankheit" auf, mit einzelnen verwendeten Worten, wie "Typhus" (Z. 23), "Durchfall" (Z. 23), "Cholera" (Z. 24) usw.  "Krieg" wird also nicht als etwas "Heldenhaftes" dargestellt, sondern als etwas "höchst Lebensbedrohliches"."

"Im Satz "Die Granate hatte ihn zerfetzt." (Z. 28) fällt das Wort "zerfetzt" auf. Im eigentlichen Sinn bedeutet es "in sehr viele Kleinteile zerlegt". Konnotationen dieses Wortes sind (Wir assoziieren mit dem Wort) aber "außergewöhnlich schnell", "unwiderruflich", "unumkehrbar", "endgültig", "Zerstörung",  "Gewalttätigkeit", "Willkür", "Gefühllosigkeit" usw.  Genau so sieht Krieg aus: Die Soldaten begeben sich in Situationen, in denen sie ihren Körper, ihre Perspektive und ihr Leben unerklärlichen Mächten zur möglichen unumkehrbaren Zerstörung ausliefern. ..."

"Das oft wiederholte Wort "Brot" (Z. 3, Z.6, Z. 7-8) verweist auf den Hunger, den die Soldaten an der Front verspüren. ..."

"Das auffällige Wort "Ratten" (Z. 5, Z. 8, Z. 24 f.) verbinden wir oft mit / erinnert uns an "Krankheit", "Hungersnot", "Mittelalter", "Fressgier". Die Wiederholung des Wortes "Ratten" hinterlässt beim Leser einen negativen Eindruck vom Kriegsalltag, denn ..."

"Die Metaphern "Wackeltopp" (Z.33) und "Elefantenei" (Z 37) weisen darauf hin, dass die Soldaten krampfhaft und unter allen Umständen versuchen, sich den Kriegsalltag mit all seiner Zerstörung und Lebensbedrohung etwas hoffnungsvoller, gefahrloser und damit erträglicher zu machen, indem sie tödlichen Granaten humorvolle Namen geben."

  




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